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Jeden Tag diese Visage. Jeden Tag entweder mit dem Baustellen-Aufzug oder zu Fuß das Gerüst hoch. Eine Kirchturmuhr ist ganz schön klein, wenn man direkt davor steht. Außen davor steht. Aber dann ist wenigstens dieses Ding nicht mehr zu sehen. Dort oben verschwimmt einem der Blick. Vor lauter Angst und diesem komischen Gefühl, dass jeder Schritt der letzte sein kann, wenn man nicht aufpasst. Wegen der grusligen Faszination, die so ein Tanz über dem Abgrund über die Magengrube in die Denkzone lenkt. Weil die Gedanken sich ändern, dort oben. Weil man sich immer wieder sagt, dass doch eigentlich gar nichts passieren kann. Man muss nur vorsichtig sein und darf nicht vergessen, wo man steht. Wo stehe ich eigentlich?
rationalstürmer - 28. Sep, 23:34