Aus der Traum. Folge Sieben - Ich habe nur noch den Wunsch, Henker oder Scharfrichter zu werden.
Start the game I che che che che i
Che che ka tak koh
Choose to choose
Choose to choose, choose to go
(The Velvet Underground, The Black Angel´s Death Song)
Schläge ins Gesicht, mit der flachen Hand. Tritte in den Bauch, mit eisenbeschlagenen Stiefeln. Schmerzen, die ich will, wie es scheint. Und nicht ansatzweise den Wunsch, dich und all das zum Teufel zu jagen oder selbst endlich zum Teufel zu gehen oder wenigstens endlich dichtzumachen die Wunde, aus der mir Blut und Eiter und Galle laufen, unaufhörlich, und eine Spur hinter mir her machen, die sich jedermann ansehen kann und sagen: Das gehört zu einem, der nicht versteht, wie das Leben ist und noch weniger, wie es funktioniert.
Ach, wie schwer! Wie schwer. Ein alter Schlüsselbund, Unmengen von Schlüsseln mit großen rostigen Bärten und wunderschönen Griffen, mit Messing gelötet, das ich an den Fingern riechen kann. Jeden einzelnen davon schon ausprobiert an deinem Schloß und keiner passt. Immer weiter drehe ich den Ring und immer wieder nehme ich noch einen und noch einen und mache mich an diese Tür ran, wie ein Einbrecher, der seinen Beruf gründlich verfehlt hat und das nicht wahrhaben will. Und dann sehe ich ihn, mit seinem geklauten und erinnerungsträchtigen Schlüsselchen, wie er einfach an mir vorbeigeht, mich angrinst und in der Tür verschwindet.
Herrgott wie ich dich vermisse! Und wie ich mein Leben verfluche, diese kümmerliche Scheinexistenz. In diesem Film neulich hat einer gesagt: "Es gibt eine Geschichte von einem Mann ohne Schatten. Ich bin ein Schatten ohne Mann." Ist es das? Bin ich ein Schatten ohne Mann? Kein Gesicht, kein Leib, nur eintönig ausgemalte Kontur?
Ein Kaffee im Vorübergehn, das geschäftige Lächeln einer Verkäuferin. Der Blick eines anderen Mannes, der so fühlbar über deine Hand gleitet, dass du ihn nur aus den Augenwinkeln verfolgst und ihm zusiehst, wie er vergeblich nach einem Ehering an deiner Hand sucht und sich vorstellt, dass er im nächsten Hauseingang mit dir vögelt, während ich das nutzlose Stück Fleisch zwischen meinen Beinen mit einem hohlgeschliffenen Messer ausschabe und den blutigen Brei den Fliegen überlasse. Sollen sie doch an mir saugen, sollen sie mich doch verdauen und irgendwann auf irgendwelchen Fensterscheiben ausscheißen, nachdem sie sich die bösen kleinen Mägen gründlich mit mir verdorben haben.
Ich suche die Sonne, damit sie mich blendet und ich nichts mehr sehen muss. Alphonso hatte recht: Ein Ikarus bin ich, der Wahrheit zu nahe gekommen und an ihr abgestürzt.
Che che ka tak koh
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Choose to choose, choose to go
(The Velvet Underground, The Black Angel´s Death Song)
Schläge ins Gesicht, mit der flachen Hand. Tritte in den Bauch, mit eisenbeschlagenen Stiefeln. Schmerzen, die ich will, wie es scheint. Und nicht ansatzweise den Wunsch, dich und all das zum Teufel zu jagen oder selbst endlich zum Teufel zu gehen oder wenigstens endlich dichtzumachen die Wunde, aus der mir Blut und Eiter und Galle laufen, unaufhörlich, und eine Spur hinter mir her machen, die sich jedermann ansehen kann und sagen: Das gehört zu einem, der nicht versteht, wie das Leben ist und noch weniger, wie es funktioniert.
Ach, wie schwer! Wie schwer. Ein alter Schlüsselbund, Unmengen von Schlüsseln mit großen rostigen Bärten und wunderschönen Griffen, mit Messing gelötet, das ich an den Fingern riechen kann. Jeden einzelnen davon schon ausprobiert an deinem Schloß und keiner passt. Immer weiter drehe ich den Ring und immer wieder nehme ich noch einen und noch einen und mache mich an diese Tür ran, wie ein Einbrecher, der seinen Beruf gründlich verfehlt hat und das nicht wahrhaben will. Und dann sehe ich ihn, mit seinem geklauten und erinnerungsträchtigen Schlüsselchen, wie er einfach an mir vorbeigeht, mich angrinst und in der Tür verschwindet.
Herrgott wie ich dich vermisse! Und wie ich mein Leben verfluche, diese kümmerliche Scheinexistenz. In diesem Film neulich hat einer gesagt: "Es gibt eine Geschichte von einem Mann ohne Schatten. Ich bin ein Schatten ohne Mann." Ist es das? Bin ich ein Schatten ohne Mann? Kein Gesicht, kein Leib, nur eintönig ausgemalte Kontur?
Ein Kaffee im Vorübergehn, das geschäftige Lächeln einer Verkäuferin. Der Blick eines anderen Mannes, der so fühlbar über deine Hand gleitet, dass du ihn nur aus den Augenwinkeln verfolgst und ihm zusiehst, wie er vergeblich nach einem Ehering an deiner Hand sucht und sich vorstellt, dass er im nächsten Hauseingang mit dir vögelt, während ich das nutzlose Stück Fleisch zwischen meinen Beinen mit einem hohlgeschliffenen Messer ausschabe und den blutigen Brei den Fliegen überlasse. Sollen sie doch an mir saugen, sollen sie mich doch verdauen und irgendwann auf irgendwelchen Fensterscheiben ausscheißen, nachdem sie sich die bösen kleinen Mägen gründlich mit mir verdorben haben.
Ich suche die Sonne, damit sie mich blendet und ich nichts mehr sehen muss. Alphonso hatte recht: Ein Ikarus bin ich, der Wahrheit zu nahe gekommen und an ihr abgestürzt.
rationalstürmer - 16. Dez, 14:52