Es muss nicht immer Kaviar sein
Seit Samstagnachmittag hat mich ja eine üble Magen-Darm-Geschichte mehr beschäftigt, als mir das lieb war.
Früher hätt ich sowas voller Wonne und in braver Ausübung meiner Befindlichkeitschronistenpflicht gebloggt und beispielsweise den in seiner Tragik durchaus klassisch zu nennenden Konflikt um die Entscheidung zwischen Erst scheißen? oder Erst kotzen? mit allerlei erklecklichen Vokabeln zum Vortrage gebracht. Sicherlich hätte ich zur besseren Veranschaulichung des Tragischen in meiner grotesken Situation irgendwie auf Homer Bezug genommen und in weiteren Verlaufe meiner Schilderung natürlich auch Sophokles in die Pflicht genommen.
Dann hätte ich selbstverständlich Goethes Iphigenie kurz gestreift, ihr schuldloses Schuldigwerden zwischen Bruderliebe und Menschlichkeit zutiefst bedauert, um gegen Ende mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bei Hegels tragischer Kollision zu landen und schlussendlich einzugestehen, dass gewisse Situationen es einfach erfordern, mit einem Eimer auf den Knien aufm Klo zu sitzen und - mich demütig den Konvulsionen und der verwirrten Peristaltik meines Verdauungstraktes unterwerfend - zu warten, was wohl als erstes losgehen würde.
Und das alles nur, um meinen Drang zur Ekelhaftigkeit und meinen beinahe schon koprolalisch zu nennenden Gebrauch möglichst vieler verbaler Widerwärtigkeiten mit vorgetäuschter Bildung zu sublimieren und mich dadurch gleichzeitig irgendwie dann doch noch interessant zu machen. Konträrfaszination und solche Dinge. Kennt man ja. Wer würde zum Beispiel nicht gerne mal in den Nachrichten sehen, wie Wolfgang Schäuble umständlich aus der Limousine gehoben und nach verkündeter neuerlicher Sauerei wieder zurückverladen wird? Aber das wäre jetzt ein ganz anderes Thema.
Tja. So wär das wohl gewesen. So aber hab ich beinahe einfach nur still gelitten und mein grimmes-schlimmes Schicksal vor mir selbst beklagt. Und morgen geh ich wieder ins Büro und erzähl den Kollegen, dass manchmal ein frischer Wind auch einfach nur ein Pfurz mit Land sein kann. Die werden lachen.
Früher hätt ich sowas voller Wonne und in braver Ausübung meiner Befindlichkeitschronistenpflicht gebloggt und beispielsweise den in seiner Tragik durchaus klassisch zu nennenden Konflikt um die Entscheidung zwischen Erst scheißen? oder Erst kotzen? mit allerlei erklecklichen Vokabeln zum Vortrage gebracht. Sicherlich hätte ich zur besseren Veranschaulichung des Tragischen in meiner grotesken Situation irgendwie auf Homer Bezug genommen und in weiteren Verlaufe meiner Schilderung natürlich auch Sophokles in die Pflicht genommen.
Dann hätte ich selbstverständlich Goethes Iphigenie kurz gestreift, ihr schuldloses Schuldigwerden zwischen Bruderliebe und Menschlichkeit zutiefst bedauert, um gegen Ende mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bei Hegels tragischer Kollision zu landen und schlussendlich einzugestehen, dass gewisse Situationen es einfach erfordern, mit einem Eimer auf den Knien aufm Klo zu sitzen und - mich demütig den Konvulsionen und der verwirrten Peristaltik meines Verdauungstraktes unterwerfend - zu warten, was wohl als erstes losgehen würde.
Und das alles nur, um meinen Drang zur Ekelhaftigkeit und meinen beinahe schon koprolalisch zu nennenden Gebrauch möglichst vieler verbaler Widerwärtigkeiten mit vorgetäuschter Bildung zu sublimieren und mich dadurch gleichzeitig irgendwie dann doch noch interessant zu machen. Konträrfaszination und solche Dinge. Kennt man ja. Wer würde zum Beispiel nicht gerne mal in den Nachrichten sehen, wie Wolfgang Schäuble umständlich aus der Limousine gehoben und nach verkündeter neuerlicher Sauerei wieder zurückverladen wird? Aber das wäre jetzt ein ganz anderes Thema.
Tja. So wär das wohl gewesen. So aber hab ich beinahe einfach nur still gelitten und mein grimmes-schlimmes Schicksal vor mir selbst beklagt. Und morgen geh ich wieder ins Büro und erzähl den Kollegen, dass manchmal ein frischer Wind auch einfach nur ein Pfurz mit Land sein kann. Die werden lachen.
rationalstürmer - 2. Dez, 15:56