Dienstag, 5. Dezember 2006

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Unglaublich.

Mein Leben als Altruist / Idiotengenitiv für einen Spezl / A Christmas Carol Overdose

brenners

Ich hoffe, dass es nur an der Jahreszeit liegt. Ich meine, es muss doch an der Jahreszeit liegen.

Eine andere Erklärung mag ich nicht finden dafür, dass ich zusehends verlusche, und eine Ausrede will mir schon gar nicht einfallen. Es müssen die Geister all meiner zurückliegenden Weihnachten sein, die mich heimgesucht und weichgekocht haben wie den alten Scrooge. Einstmals stolzer Stürmer, vor nichts Angst, keine Sauerei scheuend, keinem Streit entfleuchend, Stachel im Fleisch derer, denen ich Mores und das Fürchten lehren wollte, verweichliche ich in den letzten Tagen zusehends.

Wo ich als grimmer Frost und blau schimmernd das Land und seine Hackfressen mit Gemeinheiten und Verachtung überziehen und mit Eiszapfen um mich schießen sollte, ist alles, wozu ich fähig bin, nichts als ein trüber Punsch aus Nettigkeiten und irgendwelchen Liedchen von der Liebe. Wo ich den Frolleins und Pfosten dieser Welt mit ein paar schnellen Stößen den Garaus machen sollte - Flêche, Riposte und Schluss - brauche ich längst beide Hände, um den Säbel noch einigermaßen greifen zu können. Und kriege ihn einfach nicht mehr hoch. Nicht einmal eine Ejaculatio praecox ins Auge des Feindes. Nichts. Aggressionsstörung, Beißhemmung, massiv.

Stattdessen sehe ich mir Weihnachtsdeko an und schmelze dahin. Verbringe ein komplettes Wochenende damit, Plätzchen zu backen und stehe mit einer ähnlich dämlichen Visage wie Bob Ross vor einem Blech voller halbfertiger Zimtsterne, Kuchenpinsel in der Hand, a little bit of liquid white und streichle Klebzeugs aus Eischnee und Puderzucker auf die Dinger. Damit nicht genug, verschenke ich auch noch Plätzchenherzchen mit Bloggernamen, spreche schwachsinnige Empfehlungen mit Idiotengenitiv aus (s. Bild) oder ergehe mich in Liebeserklärungen an Frauen, die eh bald einen anderen Typen heiraten. Und das Schlimmste ist: Ich finde das alles noch nicht mal schlimm. Ist ja bald Weihnachten, da darf man schon mal ein bisschen freundlich sein. Ja Scheiße! Wer ficken will, muss freundlich sein, hieß es früher mal. Aber wegen Weihnachten? Da kann doch was nicht stimmen.

"Das süße Gesotter ist ja nicht zu ertragen! Mach doch bitte wieder was kaputt!" hat mir eine sehr gute Freundin mal geschrieben. Das liegt jetzt Jahre zurück, und ich hatte gedacht, ich hätte es überstanden. Pfeifendeckel. Am Arsch, die Räuber. Kaum brennt das erste Lichtlein, geht es mit mir durch und ich werde lieb und konziliant. Ich halte mich zurück und meine Klappe, wenn panne Leute woanders panne Pferdesachen sagen, ich kann mich nicht aufraffen, wenigstens Markus Söder mal wieder für irgendwas zu beschimpfen, und selbst meine immer wieder aufgeschobene Philippika gegen Judith Holofernes muss weiterhin in irgendeiner dunklen Festplattenecke ihrer Vollendung entgegenharren. Währenddessen freue ich mich schon darauf, bald auch noch Vanillekipferl zu backen, mit echter Vanille aus echten Vanilleschoten und mit allem, was sonst noch an wunderbaren und einzigartigen Zutaten unbedingt da hineingehört, weil ich das so will, weil die doch gut werden müssen, die Vanillekipferl.

Nachts liege ich dann schlaflos im Bett und starre auf den überdimensionalen Nikolausstiefel, der aufm Schrank steht. Und wünsche mir nichts mehr, als dass einer kommt, der da hineinpasst in diesen Stiefel und mir Vollspann einen Tritt gegen die Hirnlappen gibt, damit ich wieder zu Sinnen komme. Wenn das jemand übernehmen möchte - bittesehr, nur zu.

Sonntag, 3. Dezember 2006

Hinschaun

Das Leben ist wie ein Pferd. Sattelst du es von hinten, dann tritt es dich. Sattelst du es von vorn, dann schaut es dich an. (Ludwig Hirsch, Billy, Bobby und Jack)

Mittwoch, 29. November 2006

So ist das nämlich auch

Ich hab ja kürzlich schon mal gebeichtet. Nachdem das seinerzeit so saugut angekommen ist, lege ich jetzt nochmal einen Punkt nach. Manch einer von euch lieben Zeitgenossen wirds schon länger geahnt haben, dass das bisschen Sündenzeugs nicht alles gewesen sein kann. Und richtig, da ist etwas, das ich im ersten Bäuerchen nach der Lesung ja bereits anklingen ließ. (die Berichterstattung wird auch wirklich noch fertig geschrieben, ehrlich. Selbst, wenns dann echt keine Sau mehr interessiert).

Eigentlich sind es sogar drei Dinge, die ich unbedingt noch loswerden möchte, bevor mich der Teufel holt. Und weil man ja nach Matthäus (25, 13) nie so genau wissen kann, wann das sein wird, will ich das lieber mal gleich erledigen.

1. Ich bin manchmal total einfallslos und hab nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich all den leeren Platz auf diesem Blog mit Inhalt füllen könnte. Dann dresche ich entweder - scheinbar wahllos - auf arme Menschen ein, einfach so. Hauptsach, dassd Luft scheppert, wie wir in Bayern sagen. Weil ich meine Aggressionen nicht im Griff habe. Natürlich nicht. Und weil ich Sublimierung für Weicheiergetue halte.

2. Oder aber ich klaue Sachen. Ich spaziere so durch die Welt, und wenn mir dann was ins Auge springt, was ich auch gern hätte, dann klau ich das einfach. Aber nur die guten Sachen. Kann mir keiner nachsagen, ich würde auf meinen Raubzügen irgendwelchen Tand einstecken. Neinnein, da habe ich schon so meine Qualitätsgrundsätze. Schund kommt mir nicht in die Tüte. So ne Scheiße wie die, dass die süßesten Früchte nur die großen Tiere fressen, sowas mach ich nicht mit. Ich brauchs groß. Ich nehm nur die Sachen mit, auf denen "leider teuer" steht. So ist das.

Just aus dieser Kategorie hab ich gestern Abend wieder was ganz Feines gefunden und natürlich gleich eingesteckt. Schlechtes Gewissen hab ich dabei keines und erinnere schon a priori alle moralinsauren Pissnelken an Marlene Dietrich bzw. an eine Zeile eines von ihr interpretierten (und wirklich sehr lustigen) Liedes, in der es heißt "Ja, soll denn etwas so Schönes nur einem gefallen / die Sonne die Sterne, gehör'n doch auch allen".

3. Es wird sich ohnehin nicht in alle Ewigkeit verheimlichen lassen, der Burnster hat neulich eh schon fast Lunte gerochen, und nachdem ich zuletzt ja kaum noch geschrieben habe, wird sich jeder Besucher und jede Besucherin an ein paar Fingern abzählen können, was in denn da in echt los ist. Also sag ichs lieber gleich selber. Oder vielleicht doch nicht? Wer weiß, was ich mir damit nun wieder versaue?

Ihr merkt schon, ich tu mich echt schwer mit dieser Nachricht und bin sehr versucht, abzulenken. Aber das bringt ja auch nichts. Irgendwann verplappere ich mich, und dann geht die Bombe hoch. "Ist es auch noch so fein gesponnen, es kommt doch immer an die Sonnen", pflegte meine Großmutter immer zu sagen. Also mannhaft ran an die Nachricht und selber alles aufn Tisch gelegt. Packt schon mal die Taschentücher aus, Mädels, weil jetzt platzen gleich Träume wie 1679 in Wien die Pestbeulen (Exeunt pax, tranquillitas spesque.):

Ich habe mich verliebt.

Und anstatt auf meinem eigenen Blog zu schreiben, treibe ich mich beinah jede freie Minute hier herum. Ich schmelze dahin, wenn ich lese, wie sexy unappetitlich sie mich nicht nur zum Lachen bringt, sondern auch dazu, mir selbst gleich den Zeigefinger bis zum Anschlag in die Nasenlöcher zu schieben und meine Popel mit dem zu vergleichen, was sie beschreibt. Oder ich ergehe mich in stundenlangen Phantasiespielen darüber, was wir wohl alles miteinander anstellen könnten, wäre ich so zur Welt gekommen. Manchmal sitze ich auch nur stumm da und lausche andächtig, wenn sie über Musik redet.

Dummerweise heiratet sie noch dieses Jahr. Und nicht mich. Womöglich muss ich bald nochmal beichten, dass ich jemand umgebracht habe. Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus. Nunc et in hora mortis nostrae.

Freitag, 24. November 2006

furor rationalstuermerensis

Paulus schrieb an Müller-EL:
Jetz halt die Fresse. Aber schnell.

N a c h t r a g : Und jetzt nochmal mit lauwarmen Lenor, für die Vita und wer sonst alles noch kein Blut sehn kann:

Paulus schrieb an Müller-EL:
Wennstas halt auch amal andersrum drehn tätst,
gell.


Und jetz alle:
Piep piep piep

Donnerstag, 23. November 2006

Goldrichtig?

Ich-mag-kein-Gold


Mir waren die Stranglers immer tausendmal lieber als das New-Romantic-Popper-Gezappel von Spandau Ballet, aber im Grunde genommen kann ich mit Gold überhaupt nix anfangen. Ist mir zu gelb, genau wie die Simpsons. Ich mags nicht. Geht nicht. Keine Chance.

Aber einen netten Spruch haben sich die Leutchen von der Goldschmiedezunft für ihr Plakat einfallen lassen, das muss man schon sagen. Die Show ist übrigens schon gelaufen. Andernorts läuft noch nicht mal der zweite Aufzug. Und die Souffleure streiken.

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Die Frage nach dem Sein.

Du bist nicht angemeldet.

Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
dasbesteausmeinemleben
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Das böse kleine Kleingedruckte.

Keine Zielgruppe

Die schlimmen Bilder.

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Dass ich nicht lache.

Online seit 7452 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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