Dienstag, 6. Juni 2006

Primärschlüssel verloren

Schluesselerlebnis

Hier stand etwas über Freunde von früher. Bis eben stand es da. Jetzt steht es da nicht mehr. Einer ist aufgestanden, nach vorne an die Tafel gegangen und hat den Schwamm genommen. Ich mochte Tafelwischen nie besonders, weil der Schwamm immer ein bisschen stank. Aber wie das so geht, dass man mit ein bisschen Wegwischen auslöschen kann, wofür ein Anderer sich beinah sowas wie Mühe gegeben hat, selbst wenn es nur sein Job war, also dieses Wegwischen hat mich schon immer fasziniert.

Als ich die Bilder gemacht habe, die da über diesem Text über die Freunde von früher stehen sollten, da wars warm. Ein Sonntag vor ein paar Wochen und noch lang, bevor uns die Wetterkundler was von meteorologischem Sommeranfang erzählten. Dabei ist daran überhaupt nichts logisch. Es ist gelogen. Das Blaue vom Himmel herunter, sozusagen.

Immerhin - es bleibt mir die Faszination darüber, dass das Wetter gerade nicht nur den Pfingstrosen und Akeleien im Gärtlein meiner Eltern übel zusetzt und jede dummfrohe Hoffnung auf einen lauen Abend ausschwemmt. Es hat auch die Blumen von dort oben fortgewischt aus diesem frühjahrsseligen Bild. Ein paar kalte Nächte, eine große Idee zuviel Regen und ausgeblüht hatte sichs. Mit den Freunden von früher war das auch so, auch wenn ich jetzt die Lust verloren habe, weiter darauf einzugehen.

Die Primarschlüssel von einst, die uns die Türen ins Leben öffneten in einer gänzlich unschuldigen Arithmetik von Sein zu Sein. Parallelen, deren Schnittpunkt im Unendlichen wir tatsächlich sehen durften, sie sind zu austauschbaren Variablen verkommen. Meine Hände stinken ein bisschen nach dem Schwamm.

Nimm.

Schau nicht hin, die Bilder sind unwichtig. Hör zu. Hör einfach zu und denk nicht an das, was war oder was sein hätte können. Dies ist, was bleibt und was sein wird. Wir wissen es beide.

Es ist dieser Moment, den man aus der Zeit schneiden kann, nach dem wir so lange gesucht haben. Wo wir die Schere nicht zu führen wussten in all der Zeit, da tut er es, auch wenn ihm die Hände schwer geworden zu sein scheinen. Es geht. Vielleicht nicht für uns, aber es geht. Er tut es für uns, auch wenn es nicht unser Lied ist.

Setz dich zu mir, die paar Minuten nur. Lehn dich an und lass die Augen geschlossen. Eine Hand auf deiner Stirn, so wie immer, und die andere auf deinem Bauch. Der breite Stamm hält uns den kalten Wind vom Rücken fern.

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Nur der Vollständigkeit halber: Antony and the Johnsons, "You are my sister" Viel zu leise eigentlich für den Stadionlautsprecher. Und das ist auch gut so.

Freitag, 2. Juni 2006

Was ich noch sagen wollt

Schöne Pfingsten, ihr Saubande.

Ich gönne mir von meiner unbotmäßig vorhandenen Kohle erst mal ein paar Tage Urlaub von der Kiste und retourniere dann nach den Feiertagen in gewohnter Manier.

Burns, Ole, viel Spaß bei der Lesung. Sauschad, dass ich nicht dabei sein kann. Und fei ja nix anstellen, ich komm euch ja doch drauf! Das gilt auch für die anderen!

Pfiat Eich dawei.

Donnerstag, 1. Juni 2006

Media vita in morte sumus

Was das bedeuten kann, sag ich später. Jetzt möcht ich glaub ich erst mal ein halbes Stünderl schlafen.
(chrrrr.....)

Hat jetzt eigentlich irgendwer gewettet, Ally? Ich will ja niemandem was versauen, deswegen erzähl ich jetzt nix von irgendeinem Druckwerk, das keins ist, sondern kleb da nur ein Bild rein.



Aber man kann ja mal hier nachschauen, wenn man mag. Mir übrigens völlig schleierhaft, wie ich mir das nur wieder einbrocken konnte.

Dienstag, 30. Mai 2006

Todeslistenkandidaten I - BILD-OSGAR-Klausi

Man hat ja schon im alten Laden immer mal wieder merken können, dass ich dem Radiohead seine Musik gar nicht so schlecht find. Liegen tut das unter anderem an Zeilen wie diesen: "When I am King, you will be first against the wall."

Klingt sehr schön und war seinerzeit neben einem gerechten Zorn Anlass für die herrliche Kategorie Heute auf der Todesliste, die freundlicherweise auch gleich Anklang gefunden hat.

Tja. Früher war damals, heut is heut. Und Leut, die an die Wand gehören, gibts gottseidank nach wie vor immer wieder. Anlass genug, nach alter Ego Sitte den Brauch wieder aufzugreifen und ab jetzt in loser Folge Zeitgenossen zu präsentieren, die ganz oben auf dem Zetterl stehen. Heut ist das der BILD-OSGAR-Klausi.

Ironischerweise hab ich sogar neulich ausgerechnet seine Dankrede beim Zappen gesehen. Mir ja normal scheißwurscht, wenn sich der von der BILD einen solchen Dreckszapfen in den Arsch stecken lässt als Ostaufbauvorzeigekapitalist. Mir ebenfalls schnurzpiepe, ob und wieviel da jetzt wieder an Kohle im Osten verprasst wird Subventionen reingepumpt werden, meine Kinder sinds ja nicht, an deren Schulausbildung dafür wieder gespart wird, dass die DHL-Flieger 24 Stunden in Leipzig landen dürfen, wofür natürlich erst die Start- und Landebahn ausgebaut werden muss.

Aber wenn Sie mal wirklich was für die DDRler und Ihren guten Ruf tun wollen, Herr Zumwinkel, dann bringen Sie dem Stasi-Postlerpack da drüben bitte mal bei, dass die die Briefe und Päckchen, die an mich adressiert sind, doch einfach mal ausliefern, wie sichs gehört und nicht alles verschlampern oder klauen oder selber fressen, was nicht reinraumgeeignet versiegelt ist.

Weil so langsam hängts mir ganz schon zum Hals heraus, dass der dämliche Drohmüll von der GEZ, die Vollstreckungsbescheide der Amtsgerichte und die dummen Fragen meiner Krankenkasse in schönster Regelmässigkeit meine Laune verderben, sobald ich meinen Hintern die drei Stockwerke zum Briefkasten runter und wieder rauf gewackelt hab, wohingegen es anscheinend zu viel verlangt ist, dass ich die wirklich schöne und sehnsüchtig erwartete Post, die mir feine Menschen in tiefem Vertrauen in die Funktionstüchtigkeit Ihres auf Stock-Exchange-Hochglanz polierten verlotterten Scheißladens schicken, auch tatsächlich in Empfang nehmen kann. Wird ja wohl nicht zu viel verlangt sein, dafür hab ich ja auch nix dagegen, wenn Sie Ihre Quelleversand-Sachbearbeitervisage weiter in die Bildzeitungskameras halten.

NACHSCHLAG:
(leider von ein paar Minuten im Gespräch erst drauf gekommen. Alt und gemein, aber passend. Und danke und ja!)

Wer nichts wird, wird Wirt.
Wer nichts kann, geht zur Bahn.
Bist du noch dümmer, die Post nimmt dich immer.

Montag, 29. Mai 2006

Neunundzwanzignullfünfnullsechs

So einfach geht das halt nicht. Da muss es erst mal dunkel werden, sonst wird das nix. Das ist wie Kerzen aufs eigene Grab stellen, da will man nicht, dass die Leut zuschaun. Die halten einen sonst gleich für verrückt und dann kommt keiner mehr.

Nein, natürlich wär das nicht schlimm. Mir hats den Magen ohnehin schon oft genug umgedreht bei dem Anblick. Keine Manieren und keinen Anstand, die Leute haben keine Manieren und keinen Anstand mehr und meinen, es wär nicht weiter schlimm, wenn sie da ihren Döner nebenbei fressen und ihnen die Soße und das Fett die Finger runterläuft auf mein Bett. Aber mich kotzts an, mich kotzts echt an. Ich kann kaum noch die Palette gerade halten. Und ich steh tränenüberströmt vor der Leinwand und mag das Bild schon jetzt nicht mehr.

Bosch. Mein alter Freund Bosch und seine fürchterlichen Gestalten, das alles bin ich selber und mir wird speiübel bei dem, was mir die Stimmen da auf den Stoff diktieren. "Der Bäumemann da hinten, da fehlen die Hörner!" - "So kannst du das Triptychon aber nicht abgeben, wie sieht denn das aus?! Da lachen sich ja selbst die Scharniere tot." - "Du hast wohl noch nie Titten gesehen, du Flasche, jetzt mal die mal richtig! Oder sollen wir dir etwa auch noch das Geld fürs Puff geben, du Totalversager?!" Ach leckt mich doch alle.

Ehrlich gesagt hab ich die Kunst gefressen. Was soll ich mein Leben wegwerfen für sowas? Warum im Dreck hausen, warum mir mein Abendessen auf der Straße zusammengaunern mit immer neuen Lügen? Ich hab denen lange genug was vorgegaukelt. Es reicht, ein für allemal. Meine Heimat ist der Friedhof. Eisenkreuze will ich haben, rostige. Und Würmer. Die Eichhörnchen will ich aus ihren Nestern schmeißen und sehen, wie die Rentner am nächsten Morgen drüber heulen. Sowas will ich haben. Zerfressenes Holz und Verrückte, die nachts mit mir den Wein aus Tetrapaks saufen. Weiber, die sich auf einer Marmorplatte nehmen lassen und höchstens lachen, wenn ihnen die Kupferbuchstaben den Rücken wund scheuern, dass man nach Sonnenaufgang gerade noch das verschwommene R.I.P. auf ihren zerschundenen Hintern lesen kann.

Was das für Drogen sind? Vier Tage Paarekomödientragödie ist das. Nix Rührstück, die Taschentücher können getrost stecken bleiben. Aber auf die Uhrzeit achten.

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Die Frage nach dem Sein.

Du bist nicht angemeldet.

Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
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Dass ich nicht lache.

Online seit 7452 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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