Sonntag, 25. Juni 2006

Aus der Traum. Folge Drei - Rhetorische Frage

Donnerstag, 22. Juni 2006

Die Pflaume

Und sie raunte ihm süße Worte der Resignation ins Ohr und schob mit ihren warmen Fingern alle Fragen und Aufgaben als vergebens weg. Und sie flüsterte: In der Einsamkeit ist alles erlaubt. (Robert Musil, "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß")

Klingt doch schön, oder? Aber einfach so ein Buch lesen geht bei mir im Moment nicht so richtig. Mir wird oft schwindlig, sobald ich ernsthaft anfange, mich auf die schwarzen Buchstabenkolonnen zu konzentrieren, und das, obwohl sie in so braver Regelmäßigkeit durch die Taschenbuchseiten marschieren. Dann versuche ich, dem Torkeln meiner Blicke irgendwo Halt zu geben, an der Zimmerdecke, am Nachttisch, an Mackes traurig dreinschauendem Tegernseer Bauernjungen auf dem Umschlag, aber alles vergebens. Ob das die Nebenwirkungen sind oder ob ich doch einfach mal den Alkohol weglassen sollte - keine Ahnung. Ich mag keine Packungsbeilagen.

Also gibt es viel Fernsehen. Viel Schlaf und viel Fernsehen und ab und an kommt das Mädchen mit den dunklen Haaren und schmiert mir scharfe Salbe aus einem kleinen Gläschen auf die Stellen, die meine eigenen Hände nicht mehr erreichen. Manchmal necke ich sie, weil da immer Dreck unter ihren Fingernägeln ist und bilde mir ein, das käme da her, dass sie die Salbe selbst gemacht hat, aus selber ausgegrabenen und zermahlenen Wurzeln und zerriebenen Kräutern. Aber das sind Bilder aus einer anderen Zeit. Bilder, die einfach nicht weggehen wollen.

So wie die Bilder im Fernsehen. Deren schlimmstes im Augenblick ist Kai Pflaume im fliederfarbenen Hemd. Kai Pflaume, wie er - schier unerträglich gönnerhaft lächelnd - biologisch-dynamisches Fertigfressen aus dem Plusplastebeutel an die Kollegen verteilt. Kai Pflaume. Gehts eigentlich noch?

Ich erinnere mich an Zeiten, da hatte man entweder Bekannte oder es gab von der Kirche Adressen, und dann hat man Ananas und Seife in eine Kiste gepackt und einen Zettel ausgefüllt und rübergeschickt, und für das, was die Stasi nicht selber gefressen oder in Ersatzteile umgetauscht hat, haben einem die Leute dann Moskovskaya ausm Exquisit oder Erzgebirgsnussknacker in die Hand gedrückt, wenn man dann mal dort war. Das war früher. Die alten Stasifritzen klauen zwar heut immer noch die Post, aber alles andere hat sich offensichtlich grundlegend verändert. Könnt man jedenfalls meinen, wenn man sich den Ostpaketespot so anschaut.

Da wird ja wohl die Frage erlaubt sein, warum wir eigentlich seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten Kohle da rüber pumpen, wenn die so viel zum Fressen haben, dass sies sogar Kai Pflaume im Werbefernsehen verschenken lassen müssen. Ausgerechnet dieser westgeldgefickte Hosenscheißer, der sich nicht mal vom Zehner springen traut. Wird Zeit, dass aus dem Solidaritätszuschlag endlich eine gscheite Watschn wird.

Ab morgen setze ich den Alkohol ab und lese doch lieber weiter in meinem Buch.

Mittwoch, 21. Juni 2006

Polly Jean is not my lover

... but as she makes my days, I love her. Unconditional surrender to the sweet intoxication of medicine. Gone are pain and sorrow. No longer can nor will these weary eyes behold what once seemed of importance. Me is not. Me is about to fade. Me will board that final flight. Soon. On darkest wings. Through heaviest skies. Rain-beaten. Wind-shaken. Far above the deepest and bluest of lakes. These itchy feet lifted up into clouds of antiseptic beauty. Gone the vermin-infested truth of an unhappy existence. Out of sight the wuthering dephts and the deserted beaches of a life once lived. All villains killed, all dragons slaughtered.

This is love. Watch that beauty play guitar, over and over again. Pray that for only one time only one of her tits might drop out. And go mad over thoughts like these. There´s just too many wishes. There´s just too many madwomen in too many attics.

Lie in bed and dream of the dark-haired beauty in her dress, as she sends her love to me. Follow each of her steps as she abandons herself in despair. Barefoot. In that dress. With these shoes in her hands.

Tell her that there is no place called home. Do everything to convince her that this is a lie. Whatever it may cost. Pay her whatever she demands if she refuses to believe in your words. Money hath charms.

Besten Dank an meinen Arzneimittelhersteller und an den Weinberg, dessen dunkelrotes Rebenerzeugnis so wunderbar mit der Medikation harmoniert.

Ver-rückt, ver-reckt, but back soon.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter - man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen - machte ihn ganz melancholisch. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße«, dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann. (Franz Kafka, "Die Verwandlung")

Noch bin ich kein Käfer, aber ich hab recht viel geschlafen in den letzten Tagen und komme beim Vergessen von allerlei Narrheiten auch zu einer ganz respektablen Zufriedenheit voran. Dies ist es allerdings nicht, was zu sagen ich mich vom Bette erhoben habe. Es ist vielmehr das Folgende:

Leut, kümmert euch immer schön um euren Rücken. Vor allem euch Sesselpfurzern da draußen möcht ich mit Werner Kieser ganz herzlich zurufen: Aktiv sitzen! Ja nicht vergessen! Und wer ein all zu schweres Packerl zu tragen hat, dem sei gesagt: Das Weglassen ist die Kunst. Man muss nun wirklich nicht alles mit sich herumschleifen, was man sich in ruh- und rastlosen Lehr- und Wanderjahren in den Tornister gepackt hat oder was einem die Anderen da reingestopft haben, nur weil sie selber zu faul oder zu schwach waren. Weg mit dem Ballast, sei es nun das tote Aktienpaket aus der Haffazeit oder die Beziehungsdauerwurscht, an der man seit Ewigkeiten zahnlos herumnuckelt.

Euer Rücken wirds euch danken. Das tut nämlich sonst arg weh. Mitgefühl brauch ich übrigens keins, ich tu mir selber schon leid genug. Sobald ich wieder sitzen kann, ohne auf das Holzstöckchen beißen zu müssen, bin ich zurück.

Donnerstag, 15. Juni 2006

Rationalstürmers WM-Querschläger III

deutseland-blog

Provocatio delectat oder Jubel, Trubel, Heiterkeit .
Screamshot auf Screen, 2006, Privatsammlung.

Jeder nur einen Stein, die Defätisten dürfen meinetwegen zuerst.

Wenn ich mir nämlich die Bratwürscht selber braten muss und sie mir nicht von einem drallen fränkischen Metzgersmadla in mei Weckla neibackn lassen kann, weil ichs nicht mal mehr die paar Meter in den Biergarten schaff, dann bin ich noch übellauniger als eh schon. Und jetzt hab ich genug gelesen, dass mir der Kragen platzt.

Und dann fällt mir ein, dass mich außer Deutschland, Deutschland nur noch Deutschland, halts Maul grad so richtig ankotzt. Mir ist das wurscht, was mit den Fetzen nach den vier Wochen passiert. Mir ist das auch wurscht, ob sich irgendwer nachts damit schlafen legt, reinwichst oder sonstwie erotisch damit umgeht. Ebenso wurscht ist mir, ob wer drauf rumtrampelt, das Ding anzündet oder es in Streifchen schneidet und sich den Bierschiss vom Vorabend damit ausm Arsch wischt.

Es ist endlich Sommer, das Land ist voll von Leuten, die Massenveranstaltung fühlt sich auch mit der Anwesenheit des Gangsters Sepp Blatter und trotz der Dauereinblendungen der Hackfressen vom Vollhorst und vom Merkelchen gut an, und da reichts mir dann einfach, wenn mans nicht einfach auch mal gut sein lassen kann.

Ich fühl mich ganz ehrlich auch nicht so unbedingt wohl im Dubistdeutschland-Deutschland und käm ums Verrecken nicht drauf, mir so ein Fahnderl an die Antenne zu montieren, aber ihr ewigen Wie-Scheiße-ist-das-denn-Bessermenschen könnt mich jetzt bald einmal.

Mittwoch, 14. Juni 2006

Test

CSU. Bitte hierzu frei assoziieren. Ich meld mich dann wieder, wenn die Tabletten angeschlagen haben.

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Die Frage nach dem Sein.

Du bist nicht angemeldet.

Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
dasbesteausmeinemleben
ätt yahoo punkt de

Das böse kleine Kleingedruckte.

Keine Zielgruppe

Die schlimmen Bilder.

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Dass ich nicht lache.

Online seit 7452 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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