Montag, 3. Juli 2006

Neujahrsvorsatz (verspätet)

Auf den Sommer nicht,
nicht auf längeres Haar,
und auch nicht darauf, dass einer das Klo repariert.


Tut mir ja auch ehrlich leid, Herr Regener, aber das musste jetzt einfach mal sein. I guess I´ve had my fill. (Und danke, Bob Mould)

Samstag, 1. Juli 2006

Dinge von denen / Dos corazones

Salatherzen

Neulich in meinem Salat. Was kümmert es mich da, dass Deutschland noch immer nicht verreckt ist und auch Beckmann, Merkel und Köhler sich hartnäckig weigern, ebensolches zu tun.

Mir doch egal. Ich häng einfach weiter meinen Arsch in den Sommer, verkauf heut und morgen für mein Schwesterchen Brezn und Salzstangerl auf der Straße, und nächste Woche geh ich in den Zoo. Die Fischotter haben Junge und das nette Mädchen von gestern Abend mag auch mitkommen.

Das andere Mädchen, das mittlerweile nicht nur Tor, und Olee Oleee Oleeeeee, sondern auch Eisbär sagen kann und seine wunderbare Mami werden auch dabei sein und aufpassen, man muss sich also keine Gedanken machen. Bzw. Schatz, es ist ganz anders, als du denkst.

Lied für heute und alles, was gruslich ist:



Schönes Wochenende!

Donnerstag, 29. Juni 2006

Eigentlich hat es nur geregnet.

Es gießt wie aus Eimern, und Papa wird auf jeden Fall jubeln. Die Unmengen von Wasser, die sich da aus dem Himmel stürzen, werden nicht nur die selber ausgedachte Schwimmer-hoch-Klappe-in-der-Dachrinne-zu-Konstruktion in unserm Gärtlein erneut als technische Meisterleistung dastehen lassen. Auch die große und seit Jahren überzählige Mülltonne unter der anderen Dachrinne dürfte inzwischen bis untern Rand gefüllt sein. Wer weiß, wahrscheinlich sind sogar schon die Mörtelwanne, die zwei Gießkannen und der Stapel leerer Farbeimer im Hof voll mit dem kostbaren Nass. "Des is des beste Wasser. Und des kost´ ja alles a Geld", würde Papa jetzt wieder sagen und eine kurze, aber ganz und gar von Herzen kommende Verwünschung an "die Schweine, die Betrüger" hinterherschicken, und recht hat er ja, wo er doch "über vierzich Jahr´" lang eingezahlt halt und sich kaputt gemacht hat.

Irgendwo im letzten Nest am Schwarzen Meer hat er erfahren, dass er nochmal Vater geworden ist. Da war das Kind schon zwei Tage geboren, aber schneller gingen die Nachrichten nicht damals, und gewusst hat er´s ohnehin schon. Die Frau von seinem türkischen Arbeitskollegen hat ihm das aus der Hand gelesen. Und wohl noch so manches mehr, über das er auch heute noch nicht sprechen mag. Stolz ist er immer gewesen auf das, was er getan hat, sehr stolz, auch auf das Land, das irgendwann auf den Gedanken gekommen war, es könnte anderen Ländern eine Papierfabrik hinstellen, einen Hochofen oder ein Kraftwerk. Dass das Land damals nicht weiter gedacht hat und seine gut gemeinten Wohltaten nicht immer auch solche waren, darüber hat er sich glaube ich weniger Gedanken gemacht. Aber seine Koffer gepackt, immer wieder, das hat er.

Das beigefarbene Telefon auf dem Sideboard im Esszimmer hatte damals noch viele Jahre lang eine Wählscheibe, und oft hat er seine Koffer so weit weg erst wieder ausgepackt, dass man kaum verstehen verstehen konnte, was Papa sagte. Aber seine Stimme war die, die wir kannten. Und wenn es in dem Fleckchen Urwald oder an dem Fluss, von dem wir nur ahnen konnten, dass das sehr sehr weit weg von unserem Haus sein musste, kein Telefon gab, dann kamen eben Briefe mit sehr bunten Briefmarken, auf sehr dünnem Papier. Und die ebenmäßigen, fast schon gedruckt wirkenden Zeilen, in denen er uns von dicken Schlangen und riesigen, springenden Spinnen in seinem Bungalow schrieb, vor denen sein Koch erst einmal davongelaufen war, diese Zeilen waren ebenfalls die, die wir kannten. Auch wenn wir noch nicht mal richtig lesen konnten, genügte uns doch dieses Bild für ein bisschen Nähe.

Dass er am Heiligen Abend zusammen mit anderen Männern, die auch alle Väter waren, heulend vor Heimweh und Sehnsucht um einen gegrillten Wasserbüffel saß, den die Wachen am selben Morgen mit einer Salve aus der MP ins Jenseits befördert hatten, das hat er erst lange später erzählt. Und auch von dem Krankenhaus, Hunderte von Kilometern östlich von Moskau, in dem auf den Fluren die Pisse stand und stank, in dem sie ihm, dem Deutschen, das beste Zimmer gegeben hatten und sich mit einer Wärme und Fürsorge um seine gebrochenen Rippen und seine gequetschte Schulter gekümmert haben, die er später "nie mehr wieder" erlebt hat, auch davon hat er erst wirklich erzählt, als wir verstehen konnten, was es bedeutet, zur Brotzeit den Vodka aus Wassergläsern zu trinken.

Manchmal durften wir mit und uns ansehen, was er da eigentlich so machte. Dann gingen die Reisen nicht so weit und für uns war das mehr ein Urlaub als ein Besuch an Papas Arbeitsplatz. Da gab es zum Beispiel dieses kleine Hotel in der Toskana. Viele, sehr viele Kurven musste man da erst einmal bergauf fahren, und dass man gar nicht so weit weg war von der Raffinerie in Piombino, das merkte man dort oben nur an der Gasflamme in der Ferne, die man nachts von der Terrasse aus sehen konnte und an dem Teer, den uns Mama, wenn wir vom Strand zurückkamen, mit ein bisschen Waschbenzin und etwas Klopapier von den Füßen putzte. Und fast jeden Abend, wenn Papa heimkam, rief die Nonna und Chefin des Hauses lautstark "Giovanni, Giovanni", fing ihn auf der Treppe ab, packte ihn am Arm und zog ihn erst erst einmal in die Küche. Auch nach Monaten war jeder Versuch, diesem Mann wenigstens die italienische Speisekarte beizubringen, ganz offensichtlich wirkungslos geblieben. Und vielleicht hatte diese alte Frau den Tedesco, seine Frau und seine beiden kleinen Kinder gerade deswegen so sehr ins Herz geschlossen, ich weiß es nicht.

Der Regen draußen hat aufgehört. Vor dem renovierten Jugendklub lärmen die Kinder wieder und springen durch die matschbraunen Pfützen auf dem kleinen, frisch angelegten Fußballplatz. Vielleicht gehen ja jetzt doch noch ein paar von den Grassamen auf, die die Arbeiter da vor Tagen gesät haben. Des is des beste Wasser.

Dienstag, 27. Juni 2006

Zehn Bücher

Ich könnte ja jetzt mit der Polt-Geschichte kommen und sagen, dass ich vor Jahren schon einmal ein Buch gelesen habe und mir deswegen keins mehr gekauft hab, weil eines ja reicht, aber ein einigermaßen passabel sortiertes Bücherregal gehört ja neben einem schnellen Auto, einem Reputation verschaffenden Job und einem erfüllenden Gemächt zu den Dingen, mit denen man Frauen beeindrucken kann. Versteht sich ergo von selbst, dass ich (nur ein altersschwacher Kombi und nach wie vor riesiges Entwicklungspotenzial in der Karriere) sehr schnell gelernt und begriffen habe, von welch unschätzbarem Wert eine gewisse Fähigkeit zum Parlieren über Literatur zur Erlangung der Gunst einer Frau sein kann. Chancen, so habe ich herausgefunden, ergeben sich selbst dann, wenn das einzig zu diesem Behufe angeschaffte Druckwerk nur zur Hälfte oder gar nicht gelesen wurde. Natur und Schicksal richten es nämlich, wie ich ebenfalls herausgefunden habe, so ein, dass auch an nicht oder nur halb gelesenen Büchern irgendwann einmal ein weibliches Wesen vorbeistolpert und sich aus solcher Begebenheit die trefflichsten Pläusche entwickeln.

Nun möchte also Frau Klugscheisser, sicherlich von einem viel ehrbareren Movens getrieben, von mir wissen, welche zehn Bücher ich bislang noch nicht oder nicht ganz ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt habe. Und da sage ich natürlich nicht nein, wo ich doch gerade den Eros des Lesens für mich selbst wiederentdeckt habe. Bittesehr, hier meine Auswahl:

1. Wolfgang Leonhard, Die Revolution entlässt ihre Kinder.
Nach einem Vortrag des Autors in meinem Heimatstädtchen gekauft, als ich in die zehnte Klasse ging. Ich erinnere mich, dass dieser Mann (Gorbatschow hatte gerade mal angefangen) an jenem Abend sagte, wir würden alle noch sehr bald erleben, dass der Eiserne Vorhang fallen würde. Als Schüler hört man sich das zwar an, die seltsamen Schauer über den Rücken habe ich aber erst heute. Sollte ich vielleicht doch irgendwann mal lesen.

2. Ralf Dahrendorf, Pfade aus Utopia.
Irgendwann mal im Antiquariat gekauft. Eigentlich nur deswegen, weil mein alter Lehrer im Deutsch-LK den Namen Dahrendorf immer mit einer solchen Ehrfurcht ausgesprochen hat.

3. Henry Fielding, Tom Jones.
Ein klassischer Studiumserwerb. War mir aber zu dick und irgendwie ist es mir auch gelungen, mich ohne Lektüre dieses Wälzers durchs Proseminar zu mogeln. Mündliches Vordiplom dennoch mit Eins Komma Drei. Ha!

4. Maria Wiesmüller, Österreichische Vorspeisen.
Was man halt an einem Einkaufssamstag so mitnimmt, wenn man wieder mal nichts zum Anziehen gefunden hat und trotzdem ein bisschen Geld ausgeben will. Einmal durchgeblättert und dann beschlossen, doch besser auf den Erfahrungsschatz meiner österreichischen Mama zurückgreifen zu wollen, wenns mal drauf ankommt. Meine Salzburger Nockerl sind vorzüglich.

5. Victor Hugo, Die Elenden.

Weil ich den Film zusammen mit meiner Liebschaft in einem riesigen Kinopalast in Santiago de Chile gesehen habe und nach der Heimkehr dachte, ich könnte durch Erwerb und Lektüre dieser drei Bände auch nur irgendetwas von dieser Zeit konservieren. Ist nicht gelungen.

6. John Updike, Das Gottesprogramm.
Steht glaube ich nur noch hier, weil es mir zum Verscheppern bei eBay doch irgendwie zu schade ist. Ich meine, das sind immerhin rund fünf Zentimeter im Bücherregal.

7. Truman Capote, Frühstück bei Tiffany.

Eindeutig wegen der wunderbaren Audrey Hepburn aufm Umschlag gekauft. Und noch nicht mal den Film ganz gesehen. Unfinished Business, definitiv.

8. Ulrich Beck, Was ist Globalisierung?

War wohl einfach mal schick, dass man das zuhause hat.

9. Friedrich Schiller, Kabale und Liebe.

Irgendwann war mich mal der Ansicht, ich hätte zu viel Goethe und zu wenig Schiller gelesen. Gleich mal einen Schwung von dem Knaben gekauft und halt doch nicht alles geschafft.

10. Jack Kerouac, On the road.

Ich erinnere mich noch, dass ich mir das über Jahre hinweg kaufen wollte und x-mal im Buchladen in der Hand hatte, aber dann hat sich jedesmal ein anderer Autor vorbeigedrängelt. Und als es dann so weit war, dass ich es endlich in Händen hatte, war schlagartig jegliches Interesse weg. Ungerecht wahrscheinlich, aber naja.

So siehts aus im rationalstürmischen Bücherregal. Da ist noch einiges an Lesearbeit zu verrichten. Ich habs ja nicht ganz so mit Stöckchen, deswegen werde ich das jetzt niemand an den Kopf hauen. Wer Muße hat - nur keine Hemmungen. Gesteigerte Neugier dennoch vorhanden auf die Bücherleichen von Ally, Julie, Burns und Vita.

Montag, 26. Juni 2006

Tod in Oberbayern

So läuft das im bayerischen Oberland. Wenn man mit einer Sache nicht umgehen kann, dann wird halt geschossen.

Rationalstürmers WM-Querschläger IV

Heute mal ohne jeden didaktischen oder aufklärerischen Ansatz und eher so in Schnippelform. Glaub ich. Ach, ich weiß doch auch nicht.

Vorneweg erstmal ein kurzer Tritt in Richtung Vollhorst. Der Typ hat offensichtlich nichts anderes zu tun, als weiterhin das Amt zu beschädigen. Keine Ahnung, ob es jemand aufgefallen ist, aber jetzt saß der doch schon wieder im kurzärmligen Hemd auf der Tribüne. Wenn ihm sein Hausarzt weniger Anstrengung aufgeschrieben hat, dann soll er halt verdammte Scheiße nochmal den Job schmeißen und sich wieder in die Sparkasse stellen und Überweisungen buchen. Ich kann sie nicht mehr sehen, diese casual Arschlöcher und ihre verordnete Lockerheit, und schon gar nicht, wenn sie so peinlich sind wie diese schlecht gemachte Bundespräsidentenattrappe.

Weiters macht mir Oliver Kahn langsam Sorgen. Ich bin immer fester davon überzeugt, dass der eigentlich sowas wie ein Autist ist. Oder zumindest ein Extrem-Borderliner. Ganz schön schlimm das, als die ihn da nachm Torjubel immer wieder mal eingeblendet haben. Das Kinn gedankenverloren in die Hand gestützt und völlig stieren Blickes soll er sich nach den Worten Bela Rethys wohl "nach innen" mit seiner Mannschaft gefreut haben. Ich denke mal, wir werden bald erleben, dass er entweder weinend zusammenbricht oder mitten im Spiel aufn Platz rennt und Jens Lehmann mit seinen Riesenpranken einfach erwürgt.

Zwischenfrage: Hat jemand eine Idee, warum sich Johannes B. Kerner andauernd die Lippen ableckt? Und hat da wohl nach der ersten Schalte, als er sich die Visage noch schwarzrotgold angepinselt hatte, seine Frau in der ZDF-Arena angerufen und gedroht, dass sie gleich am Montag zum Rechtsanwalt geht und die Scheidung einreicht, wenn er sich die Karnevalsbemalung nicht sofort aus der Fresse putzt?

holygrail058

Ach ja, die Engländer. Meine Freundin (wir ham uns entschlossen, das jetzt offiziell zu machen, bringt ja auch niemand was, diese ewige Heimlichtuerei) findet ja die ganze Mannschaft hässlich, ich konnt sie nicht mal von Beckhams Schönheit überzeugen. Okay, der Schweini schaut jetzt auch nicht grad aus wie Helmut Berger, aber ich meine, wenn man schon so ein Scheiß-Spiel abliefern muss, warum muss man dann unbedingt auch noch gewinnen dürfen? Fußballgott, das musste mir schon nochmal erklären. Ausgerechnet dieser insulare abgesägte Ast der Evolution kommt weiter, ich fasses nicht. Fetchez la vache.

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Die Frage nach dem Sein.

Du bist nicht angemeldet.

Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
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Das böse kleine Kleingedruckte.

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Dass ich nicht lache.

Online seit 7452 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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