Donnerstag, 21. September 2006

La Exiliada del Sur

Entre las aguas y el viento me pierdo en la lejanía.

(Los Bunkers & Inti-Illimani, La Exiliada del Sur)

Ich kann nicht. Ich darf nicht. Worte wehren sich wie Katzen, die man zum Ertränken in einen alten Kartoffelsack stecken will. Meine Arme sind bis über die Ellenbogen zerkratzt und zerbissen. Ich blute. Ich habe mich wahrlich bemüht, aber ich kann nicht. Ich darf nicht. Es ist trotzdem alles da. Hört zu.

Montag, 18. September 2006

Aus der Traum. Folge Sechs - Amos Oz

Amos-Oz

Geklaute Wahrheit mit Bambus und Fotopapier vor Rauhfaser. Rationalstürmer, 2006. Privatbesitz.

7 Komma 3

Sagt mal, Mecklenburg-Vorpommern, habt ihr eigentlich Stroh oder Scheiße im Kopf?

Freitag, 15. September 2006

Der Papst in Bayern. Ein Nachschlag

Eieiei, da ist er aber sauber neitappt in die Scheiße, der Herr Benedikt Sechzehn, mit seiner Beschimpfung der vereinigten Muselmanie. Natürlich hat er das absichtlich gemacht. Soll ja niemand glauben, ein Mann von der intellektuellen und rhetorischen Kapazität eines Joseph Ratzinger würde sich seine Worte nicht vorher genauestens überlegen. Neinnein,was da im Regensburger Audimax gesagt wurde, das ist nichts anderes als eine eindeutige Positionsbestimmung des institutionalisierten Katholizismus, ein scharfes Mission Statement von einem, der das Rapier der gedrechselten Sätze gar trefflich zu führen versteht. Der große Helmut Qualtinger hat in der Rolle des Herrn Karl einmal gesagt: "Natürlich war er ein Dämon, aber er war brilliant" - gemeint war zwar der Führer und selbstverständlich sollen hier keinerlei Vergleiche zu Medien- und Öffentlichkeitsspezialisten aus allerdunkelsten Zeiten heraufbeschworen werden, aber das Dämonisch-Brillante, das ist ihm schon auch zueigen, dem Ratzinger Bepi.

Dabei hätte alles so schön zu Ende gehen können. Kein Bombenanschlag bei der Schwarzen Madonna in Altötting, keine schwulen Gegendemonstranten in Freising, keine bösen Fragen auf der Abschluss-PK in München. Allüberall bilderbuch-bajuwarische Beschaulichkeit, betuliche Baalspfaffen, brunzblöde Blökbürger und zum Abschluss auf dem Flughafen Franz-Joseph-Strauß noch einmal ein Meer aus Fahnen und schamlos vor den Papst-Politik-Propagandakarren gespannte Kinder in Gestalt des Tölzer Knabenchors, garniert mit dem schafäugig-servilen Hausfrauengrinsen von Muschi Stoiber, die sich freilich jederzeit allerbrävstens mindestens zwei Schritte hinter ihrem Vorsteher Edmund aufhielt.

Der Besuch selbst - nun ja. Nicht nur die Staats- und Parteiführung hatte sich das vielleicht ein wenig anders vorgestellt. Wo man doch so wunderbar zurückmarschiert war in der Geschichte. Wo angesichts der Buckelei vor diesem Herren aus Rom fast schon vergessen gemacht wurde, dass es in Bayern einmal einen Maximilian Graf von Montgelas gab und einen Reichsdeputationshauptschluss. Verfolgte man das fundamentalkatholische Affentheater und die peinliche Götzendienerei, die die bayerische Staatsregierung um den Besuch dieses Papstes veranstaltet hat, so wäre einem mit Sicherheit als allerletztes eingefallen, dass die Säkularisation bei uns mit einer Konsequenz durchgezogen wurde, die manch feistem Pfaffen vor lauter Angst das Arschwasser in Richtung Siedepunkt erhitzt hat.

Abermillionen sind da verpulvert worden für eine bekehrungswahnsinnige Massensause. Die Prüfung zum juristischen Staatsexamen ist landesweit verschoben worden und an den Schulen hat man den Kinderlein einen Extra-Ferientag genehmigt, verbrämt als "Beitrag zu jener kulturellen Bildung, die in der Öffentlichkeit für die heranwachsende Generation zu Recht immer wieder gefordert wird", wie mich eine Ministerialrätin wissen hat lassen. Aha. Hoffentlich vergisst man bei aller Gläubelei aber auch nicht die Stellen bei Markus oder Matthäus, in denen Jesus im Tempel zu Jerusalem klar Schiff macht. Das sollte man Kindern zeigen und sie nicht triefend und bibbernd vor Frömmelei Bereitschaftspolizisten in die Hände zu drücken und von alten Männern betatschen lassen. So entsteht kein Glaube, und er entsteht auch nicht mit einem Schulgebet oder mit der Verankerung eines Gottesbezugs in einer europäischen Verfassung. So entsteht nur immer wieder neue Bigotterie.

Überhaupt ist das eines der großen Ärgernisse bei dieser Bayernrundfahrt des apostolischen Verführers, diese elende Bigotterie und Verlogenheit. Das begann mit der Verunglimpfung unseres nun wirklich schönen Bayernlandes als Hort bornierter Trachteleien und Herrgottswinkel, wie man es schon anlässlich der Fussball-Weltmeisterschaft getan hat, führte über die komplette Usurpation eines wahrhaftigen und ja nun wahrlich nicht zu bemäkelnden Gottesglaubens durch die mit allen Dreckswassern gewaschene politische Führung des Landes bis hin zu einer De-facto-Abschaffung der Trennung von Staat und Kirche und endete im freien Geleit für den Orgelspender Herbert Batliner, einer der zentralen Figuren im Spendenskandal der CDU und beschuldigt immerhin der Beihilfe zur Steuerhinterziehung, was ihn anscheinend im Spezlstaat nur einer ganz besonderen Form der Liberalitas Bavariae, nicht aber, wie man als naiver Bürger annehmen möchte, der Verfolgung durch die Staatsanwaltschaft würdig macht. Zustände, die einem mehr als die Galle überlaufen lassen.

Zutiefst widerwärtig auch die mediale Begleitung dieses päpstlichen Sechs-Tage-Krieges. Quer durch Sender und Postillen war jeder noch so kleine vatikanische Pfurz Anlass genug, um in epischer Breite und möglichst live und auf allen Kanälen eine pseudojournalistisch-olfaktorische Verkostung des jeweiligen Windchens vorzunehmen. Was da passiert ist, kann man schon nicht mehr embedded nennen. Ohne offensichtlich auch nur einen einzigen Gedanken an die Gebote anständiger Berichterstattung zu verschwenden, hat sich eine mehr und mehr zur Hure verkommende Medienmaschinerie vom strammen pontifi(c)kalen Propagandastab regelrecht bis zum Anschlag durchvögeln lassen. Dass der Bayerische Rundfunk sozusagen als halboffizieller Papstbesuch-Sender ganz vornedran war, um jeden neuen Stoß gleich hosianna-stöhnend und mit zuckenden Bildern an das glaubensgeile Dummvolk an den Fernsehschirmen weiterzugeben, war ohnehin von Anfang an klar, macht die Sache aber nicht weniger unappetitlich. Und das Geld dafür zahlt natürlich nicht die Kirche. Diese Kohle wird uns allen Monat für Monat von der GEZ abgebucht.

Ach, ich bin froh, dass das jetzt wieder vorbei ist. Es wartet ja schließlich eine Menge Gammelfleisch da draußen und mit der Wiesn schon das nächste Mia-san-mia-Brimborium, über das man sich totlachen kann. Sicherlich schafft die weißblaue Findigkeit es auch hier, eine Verquickung herzustellen. Sind ja genügend gutgläubige Leute da, denen man den Scheißdreck zum Fressen geben kann und die hernach auch noch Vergeltsgott sagen.

Mittwoch, 13. September 2006

Zwetschgenfleckerl

Schupfen-mit-Gras


Auf dem Bild kann man das nicht sehen. Es gibt zwar offensichtlich noch jemanden, der dieses Gras mäht, aber die Zwetschgen von dem Baum liest niemand mehr auf. Der Boden ist übersät mit Violett. Auf Schritt und Tritt aufgebrochenes Fruchtfleisch. Es riecht überreif. Sehr süß riecht es und schon ein wenig nach Essig. Die Wespen sind die einzigen Kreaturen, die hier noch etwas wollen. Direkt vor dem Tor ein Misthaufen ohne Mist, auf den jemand ein paar welke Blumen geworfen hat, vielleicht sogar völlig achtlos. Ich treffe niemand und bin froh darüber. Es geht keinen Menschen etwas an, warum ich ausgerechnet an diesem nutzlosen Schupfen angehalten habe. Die letzten Atemzüge eines Sommers, um den sich niemand mehr kümmert. Bald schon wird man verreisen müssen, um zu erfahren, was das überhaupt ist: Sonne. Hier findet man sie nicht mehr.

Montag, 11. September 2006

...

Heut hat mich ein Mädel allen Ernstes auf 25 geschätzt. 25. Gibtsjagarnicht. Also die ist auch ein bisschen retartiert, aber trotzdem. Das soll übrigens nicht heißen, dass ich nochmal 25 sein möchte. Aber wie die da draufkommt ist mir schleierhaft gewesen. Ganz und gar. Vielleicht streich ich mirs doch noch im Kalender an, nur so aus Spaß.

Und dann hab ich auf der Rückfahrt im Autoradio B5 Aktuell gehört (das ist der Nachrichtenkanal des gleichgeschalteten Bayerischen Rundfunks, den ich mir manchmal gestatte, wenn ich mich aufregen möcht und der Flori Silbereisen oder der Markus Kavka halt grad nicht greifbar sind). Die haben da aus irgendsoeinem Papst-Studio über die Massenhysterie in Altötting berichtet, und der Typ, von dem der Beitrag stammte, hieß Johannes Rosstäuscher. Also kann sein, dass man den Namen auch anders schreibt. Aber die Lautkette hat sich einszueins so angehört. Fand ich passend wie die Faust aufs Auge. Wer is jetz da wer, möcht man fast fragen.

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Die Frage nach dem Sein.

Du bist nicht angemeldet.

Die Beobachtungskamera.

Bist äigschloufm oda...
Bist äigschloufm oda wos? Iwarawal homa in easchdn...
fuxbeck - 1. Jun, 18:33
Nur zu. Immer her mit...
Nur zu. Immer her mit den Kommentaren - selbst wenns...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:43
Das mit der Glaubwürdigkeit...
Das mit der Glaubwürdigkeit ist ja eh so eine Sache....
rationalstürmer - 2. Mär, 21:41
Ich hab einen Magen-Darm-Dings,...
Ich hab einen Magen-Darm-Dings, da ist mir ein bisserl...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:38
Hahaha, Herr Passenger...
Hahaha, Herr Passenger ... das mit den eigenen Überzeugungen...
rationalstürmer - 2. Mär, 21:36
ja du lieber mein vater
In meiner Erregung sehe ich mich veranlasst, hier -...
Pecas - 2. Mär, 20:47
Das Interview interschien...
Das Interview interschien ja wohl zeitgleich mit der...
stilhäschen - 2. Mär, 20:12
Ach, jetzt bist du plötzlich...
Ach, jetzt bist du plötzlich wieder hier. Da kennt...
St. Burnster - 2. Mär, 20:00
Triebtäter
Forcierte Penisverlängerung (pro Demagogen-Verfassungsdisse rtations-Plagiatseite...
Pecas - 2. Mär, 07:36
Um treffend Lump geziehen...
Um treffend Lump geziehen zu werden, ist der Mann fraglos...
Fellow Passenger - 2. Mär, 01:48

Die immer müßige Suche nach weiteren Wahrheiten

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Die Heirats- und anderen eindeutigen Anträge nach wie vor bitteschön an
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Dass ich nicht lache.

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Zuletzt aktualisiert: 1. Jun, 18:33

Die Mitschuldigen an dieser garstigen Sammlung von nachgemachtem Ausgekotzten.

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